Kommentar von Peter Bruckhoff und Karl-Heinz Mellis

von BOB

zum Wochenkommentar von Herrn Peter Szymaniak vom 04.03.2017 „Die Lehren aus dem Zerfall der BOB-Gruppe“

Die BOB-Gruppe - Vergangenheit und Zukunft

Politische Gegner würden es sich vielleicht wünschen - aber noch ist es nicht soweit. Die BOB-Gruppe ist nicht zerfallen, wie der Titel glauben lässt: Durch den Austritt eines Ratsmitgliedes ist lediglich aus der BOB-Fraktion eine Gruppe geworden. Dieses Schicksal teilen wir nun mit der FDP-Gruppe und der Bürgerliste.

Eine Bewegung aus Bürgern heraus gründete das Bündnis Oberhausener Bürger (BOB) und wollte – ohne jede Ideologie - durch eine bürgernahe, unabhängige und sachbezogene Politik die Wende und damit einen Neuanfang für Oberhausen schaffen. Das ist immerhin gelungen.

Als drittstärkste Kraft zog BOB in den Oberhausener Stadtrat ein. Ein beispielloser Erfolg - nur ein halbes Jahr nach der Gründung. Leider konnten die in BOB gesetzten Hoffnungen und Erwartungen der Wähler auf grundlegende Veränderungen bisher nicht erfüllt werden.

Als Politik-Neuling musste BOB erkennen, dass unterschiedliche Akteure und Charaktere aus allen Schichten der Gesellschaft zwar eine Vielfalt von Interessen und Meinungen einbringen, aber diese oftmals nur schwer oder gar nicht auf einen gemeinsamen Nenner zu bringen sind. Auseinandersetzungen in der Sache bringen zwar Dynamik, binden aber Ressourcen, die die etablierten Parteien häufig durch einen fragwürdigen Fraktionszwang lösen.

Kleine Bündnisse haben es besonders schwer, sich gegenüber den etablierten Volksparteien auf Augenhöhe zu bewegen. Die Struktur und Organisation ist nicht über Jahre gewachsen und muss mühsam aufgebaut werden. Das schafft zusätzliches Konfliktpotential.

BOB hat sich nicht auf eine reine Widerstandsopposition reduziert, sondern wollte durch zahlreiche Anträge die Zukunft von Oberhausen mitgestalten. Insbesondere haben wir uns bei der Linie 105, bei der Verkehrs- und Stadtentwicklung, bei der Bürgerbeteiligung und bei der Rekommunalisierung der Stadttöchter eingebracht. Einiges konnten wir auf den Weg bringen – ohne Zweifel gibt es noch viel Luft nach oben.  

Wir brauchen Bürgerinitiativen oder Freie Wählergemeinschaften       

Die aktuelle Entwicklung bei BOB ausschließlich zu nutzen, um für mehr Respekt gegenüber den Leistungen der etablierten und erfahrenen Politiker zu werben, wird dem Engagement der Bürgerinnen und Bürger unserer Heimatstadt nicht gerecht. Nur durch aktive Beteiligung der gesamten Bürgerschaft, z.B. im Bürgerrat, können die Menschen mit einbezogen und der Politikverdrossenheit entgegengewirkt werden. Wir brauchen Bürgerinitiativen oder Freie Wählergemeinschaften die mit ihrem alternativen Angebot davor schützen, dass extremistische oder radikale Vertreter in den Rat der Stadt einziehen.

Schreiben sie BOB nicht ab – wir werden uns mit engagierten Mitstreitern weiterhin für das Wohl unserer Stadt einbringen. Auch Politiker fallen nicht als Meister vom Himmel.  

 

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