Kein Kirchturmsdenken, wenn es um Menschenleben geht.

von BOB

Rettungsdienst muss verstärkt interkommunal organisiert werden, um Versorgungslücken zu schließen

Rettungsdienstes kann nur ein erster Schritt für eine bessere Versorgung in Notfällen sein, meint Werner Nowak, Fraktionsvorsitzender des Bündnis Oberhausener Bürger. Gerade in den Randgebieten kann die 8-Minuten-Hilfsfrist oft nicht eingehalten werden. Die Ausstattung der Feuerwehr durch ausreichend Personal und Fahrzeuge ist für Nowak aber nur eine Seite der Medaille: „Wir müssen auch die interkommunale Zusammenarbeit stärker vorantreiben, um die Randbezirke unserer Stadt besser zu versorgen.“ Zudem müssen stadtplanerische Überlegungen, etwa ein Mobilitätskonzept, für eine bessere Verkehrsführung sorgen, damit Rettungsdienste schneller zum Ziel gelangen wie z.B. durch Ampelvorrangschaltung, Hinweisschilder „Rettungsgasse bilden“.

„Leider ist ein Kirchturmsdenken auch bei der Rettung von Menschenleben noch verbreitet. Dabei geht es nicht selten um Kosten und Finanzierung, denn jede Fahrt bringt der Feuerwehr Geld“, sagt Nowak, der Jahrzehnte in einer Hilfsorganisation arbeitete, und fragt: Warum aber sollte eine Feuerwehr aus Duisburg keinen Rettungsdienst in Oberhausen-Alstaden durchführen oder die Dinslakener in Schmachtendorf oder Königshardt, wenn sie den Notfallort schneller erreichen können? In der Brandbekämpfung etwa unterstützen sich die Kommunen ja bereits, das sollte auch für solche Einsätze koordiniert werden.

Um den Rettungsdienst zu verbessern, sieht Nowak weitere Möglichkeiten: „Über die Einsätze wird in der Regel ein Tagebuch geführt, das detailliert Auskunft geben kann, welche Hürden dazu beigetragen haben, dass die acht Minuten nicht eingehalten werden konnten. Diese Information muss ausgewertet werden, um Lösungen erarbeiten zu können.“ Denn für Verzögerungen sieht Nowak noch andere mögliche Ursachen: „Der weiter zunehmende Autoverkehr, die wenig optimale Verkehrsführung und der schlechte Zustand unserer innerstädtischen Straßen, die vielen Baustellen tragen dazu bei, dass der Rettungsdienst nicht rechtzeitig eintrifft. Es fehlt eine durchdachte optimale Verkehrsplanung, die das Problem der 8-Minuten Hilfsfrist einbezieht.“

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