Investorenwettbewerb John-Lennon-Platz

von BOB

Die Diskussion um die Bürgerbeteiligung am John-Lennon-Platz ist unlängst neu entfacht. Weder die Bürgerbeteiligung, noch die Auslobung von Architektenwettbewerben haben in Oberhausen Tradition, wie das Ergebnis der Jurysitzung für den John-Lennon-Platz beweist.

Gerade bei einem so prominenten Projekt wie dem John-Lennon-Platz ist die Bürgerbeteiligung besonders wichtig, da sie die betroffenen Anwohnerinnen und Anwohner über das Vorhaben informiert und die Beteiligten qualifizierte Anregungen und Bedenken äußern können. Die fertigen Projekte gehen nicht an den Bedürfnissen der späteren Nutzer und Nutzerinnen vorbei und die höhere Akzeptanz erhöht die Langlebigkeit insbesondere von Freiräumen.

„Es hätte alles so vielversprechend werden können“, resümiert BOB-Ratsherr Peter Bruckhoff, der selbst im Marienviertel zu Hause ist, “aber von Anfang an wurden “Leitplanken” aufgebaut, um die Bürgerbeteiligung zu begrenzen. In zwei aufeinander aufbauenden Planungswerkstätten im Februar 2014 und im Mai 2014 konnten Bürgerinnen und Bürger zentrale Vorgaben für die Entwicklung des John-Lennon-Platzes erarbeiten. Die Bürgerinnen und Bürger sollten kontinuierlich in den Planungsprozess mit eingebunden werden.”

Doch dann kam alles anders. Ohne weitere Bürgerbeteiligung wurde ein Investorenwettbewerb ausgeschrieben und in einer Jurysitzung Anfang Mai 2017 ein erster Preisträger gekürt, der gleich mehrere zentrale Ergebnisse der Bürgerbeteiligung nicht berücksichtigt: Entgegen dem Bürgerwillen soll sich die Bebauung nicht auf den Bereich des ehemaligen Hauses der Jugend konzentrieren und die verbleibende Freifläche soll bebaut werden, statt sie von den Bürgerinnen und Bürgern selbst nutzen und gestalten zu können.   


„Die Verwaltung hat durch die Jurysitzung und der Preisverteilung Fakten geschaffen“, stellt BOB-Mann Peter Bruckhoff fest, „wie will sie jetzt noch die Kurve für ein Verfahren finden, wo der Bürgerwille berücksichtigt wird? Das Engagement der Bürgerinnen und Bürger aus dem Marienviertel kann doch nicht schon wieder umsonst gewesen sein!“

„Durch die Wahl des Verfahrens, der Jurysitzung und dem Aufheben der Anonymität der Wettbewerbsteilnehmer hat sich die Verwaltung ein unnötiges Problem bereitet,“ stellt BOB-Ratsherr Peter Bruckhoff fest,“ hätte man ein zweistufiges Wettbewerbsverfahren mit integrierter Bürgerbeteiligung nach der ersten und zweiten Bearbeitungsphase gewählt, hätte der Bürgerwille mehr Gewicht erhalten.“ 

“Besser “no Deal” als ein schlechter Deal, der gegen den Willen der Bürgerschaft durchgesetzt werden muss”, meint Peter Bruckhoff, “zumal im Stadtgespräch der WAZ “Wie viel Grün benötigt die Stadt?” die Beigeordnete Lauxen noch dafür geworben hat, “Schrottimmobilien aufzukaufen, abzureißen und als Grünflächen zu nutzen. Beim John-Lennon-Platz besteht die einmalige Chance im Konsens mit den Quartiersbewohnern eine bestehende Grünfläche zu erhalten und nach deren Vorstellungen zu nutzen, ohne dafür viel Geld in die Hand nehmen zu müssen. Warum geht Frau Lauxen nicht darauf ein? Eine investorenfreundliche Planung ohne Berücksichtigung des Bürgerwillens lehnt BOB entschieden ab”  

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