Eine Chance für das Schladviertel

von BOB

Jahrzehntelang wurden die Nerven der Anwohner des Schladviertels durch den Kundenverkehr des Möbelhauses Rück strapaziert. Aber seit der Übernahme durch XXXL Lutz passierte viel im Viertel. Ein Abrissantrag der Villa Rück stand im Raum. Es formierte sich eine Bürgerinitiative gegen den geplanten Abriss. "Wir wollen unsere Villa behalten, sie ist das Gesicht unseres Viertels." sagten unzählige Anwohner des Viertels. 2400 Unterschriften wurden zum Erhalt der Villa gesammelt und dem Kämmerer Apostolos Tsalastras stellvertretend für den damaligen Oberbürgermeister Klaus Wehling übergeben.

Die Entscheidung zum Umzug des Möbelhauses auf das Stahlwerksgelände brachte den lang ersehnten Hoffnungsschimmer. Mit dem vorhabenbezogenen Bebauungsplan sah das Viertel endlich Licht am Ende des Tunnels.

Erste Entwürfe zur Bebauung des Areals wurden unlängst der Bezirksvertretung Alt-Oberhausen und dem Planungsausschuss vorgestellt. 290 Wohneinheiten sollen hier nach der Vorstellung des Investors entstehen. Das ist eindeutig zu viel, stellt BOB-Ratsmitglied Peter Bruckhoff fest.

Zudem dürften selbst mit einer Tiefgaragenplanung zu viele parkende Fahrzeuge das Viertel belasten, mit dem Resultat, dass ein Mangel an öffentlichem Parkraum entsteht.

Siebenstöckige Wohnblöcke passen nicht in das Viertel

Die Anzahl der Kinder dürfte deutlich ansteigen, der Mangel an Seniorenwohnungen im Viertel und der Mangel an bezahlbarem Wohnraum sind weitere Aspekte die Planungen anzupassen. Hier ist auch eine Kooperation mit dem benachbarten Haus Abendfrieden denkbar, die Errichtung einer Kindertagesstätte auf dem Gelände käme in Betracht und auch eine Erweiterung der Schule an der Stiftstraße könnte Berücksichtigung finden.

Auf dem Gelände könnte ein Mehrgenerationen Wohnpark entstehen, mit der Villa als Portal, in dem beispielsweise die Wohnungsverwaltung untergebracht werden kann, sagt BOB-Ratsmitglied Peter Bruckhoff. Ideen sind für die Folgenutzung der Villa Rück mit dem parkähnlichen alten Baumbestand reichlich vorhanden.

Laut Stadtverwaltung werden demnächst Bürgerveranstaltungen stattfinden, in denen die Bürger zu Wort kommen und über die Entwürfe diskutieren können. Hier können dann selbstverständlich Anregungen und auch Kritik eingebracht werden.

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