Neues Mobilitätskonzept soll Schleichwege in Quartieren durch Sackgassen beschränken.

von BOB

Mehr Sicherheit und Aufenthaltsqualität insbesondere für Kinder und Ältere

Das Bündnis Oberhausener Bürger will sich für mehr Lebensqualität im direkten Wohnumfeld und einer klareren Struktur des städtischen Autoverkehrs einsetzen. Laut einer Studie des Umweltministeriums von 2014 wünschen sich 82 Prozent der Befragten aus ökologischen und Lärmgründen ein Ende der auto-orientierten Stadtplanung. Nach Meinung des Verkehrswissenschaftlers Reinhold Maier (TU Dresden) würden etwa ein Viertel bis ein Drittel der Stadtstraßen als Verbindungsstraßen ausreichen, der Rest könnte verkehrsberuhigt werden (www.mobiliekids.net). „Wir wollen einen ersten Schritt in diese Richtung gehen, indem wir im Rahmen des geplanten Mobilitätskonzepts vorschlagen, Schleichwege in den Vierteln einzuschränken und mehr Sackgassen in unserer Stadt einzurichten“, sagt BOB-Fraktionssprecher Werner Nowak.

BOB Antrag auf Prüfung von mehr Sackgassen.


Der Rat der Stadt hat im vergangenen Mai die Aufstellung eines Kommunalen Mobilitätskonzepts durch die Verwaltung beschlossen. Das Konzept soll unter anderem die Lebensqualität erhöhen, das Wohnumfeld aufwerten sowie zum Gesundheits- und Klimaschutz beitragen. BOB hat für den Planungsausschuss am 20.9 und die Ratssitzung am 26.9. Anträge gestellt, in denen die Verwaltung die Einrichtung von weiteren Sackgassen prüfen und unter Beteiligung der Anwohner umsetzen soll.
BOB hat sich im Vorfeld gute Vorbilder zum Beispiel an der Seiler-, Loh-, Herzog-, Dinnendahlstraße angesehen: „Mehr Sackgassen tragen mit anderen verkehrsberuhigenden Maßnahmen dazu bei, dass jenseits der Hauptstraßen weniger Verkehrsgefährdung, weniger Lärm und damit mehr Aufenthaltsqualität entsteht“, meint Nowak und sieht darin eine große Verbesserung insbesondere für spielende Kinder und ältere Menschen.

Einen Vorschlag für eine Sackgasse hat BOB selbst eingebracht: In der Siedlung Eisenheim sollen die Durchfahrten unter der Trasse an der Eisenheimer und Berliner Straße beschränkt werden. Edgar Panek, BOB-Mitglied in der Bezirksvertretung Osterfeld: „Aus unserer Sicht ist die Verkehrsbelastung der denkmalgeschützten Siedlung, in der auch viele Kinder leben, zu hoch. Viele Autofahrer nutzen diese Straßen als Schleichwege, um die Ampeln etwa an der Fahnhorststraße zu umfahren. Hier sollte man mit gutem Beispiel vorangehen.“

Doch auch die Prüfung dessen, ob auf Oberhausener Stadtgebiet mehr Sackgassen möglich sind, hat der Rat der Stadt Oberhausen abgelehnt.

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